FORSCHUNG FÜR NACHHALTIGE INNOVATION - Von der AMAG für die Welt

Wie kann sich ein vergleichsweise kleines Unternehmen wie die AMAG gegen scheinbare Übermächte, die auf allen Kontinenten präsent sind, behaupten? Das Zauberwort ist „Klasse statt Masse“.

Im Bereich der Aluminiumwalzprodukte ist die AMAG ein global Player und spielt mit einem hohen Grad an Innovation und Nachhaltigkeit in der Champions League. Hier sind nur wenige Firmen tätig , die in Bezug auf Umsatz und Belegschaft die AMAG jedoch oft deutlich übertreffen.

In einem Land mit hohen Energie- und Personalkosten kann kein Unternehmen mit Commodity-Produkten, also Standardprodukten, nachhaltig wirtschaftlich erfolgreich agieren. Daher ist es wichtig, schwierig herzustellende Produkte zu erzeugen, welche hohes Werkstoff- und Fertigungs-Know-How erfordern, und das mit einer gleichbleibend hohen, nachweisbaren, zertifizierten Qualität. Diese Spezialitäten erlauben es der AMAG, am Markt zu reüssieren.

Diese Fokussierung auf Spezialprodukte ist eine zentrale Säule der AMAG-Strategie. Die Entwicklung solcher Produkte gelingt aber nur durch ein perfektes Zusammenspiel mehrerer Faktoren:

  • Umfassendes und fundiertes Werkstofffachwissen vom Input-Material bis zum fertigen Produkt.
  • Moderner Anlagenpark
  • Genaue Kenntnis der Prozesse und deren Zusammenspiel von der Schmelze bis zur Verpackung mit engsten Toleranzen.
  • Verständnis der jeweiligen Prozessparameter und deren Auswirkungen auf die Legierung zur gezielten Einstellung der gewünschten Eigenschaften.
  • Beobachtung der Marktentwicklung und der Kundenbedürfnisse, um rechtzeitig maßgeschneiderte Lösungen anbieten zu können.

 

Innovationen fördern Nachhaltigkeit, Nachhaltigkeit fordert Innovation

Zudem hat sich AMAG seit den frühen neunziger Jahren auf Aluminiumschrotte als Ausgangsmaterial fokussiert, knapp 80 % des Materialeinsatzes sind Schrotte, der Rest sind Legiermetalle und primäres Aluminium zum exakten Einstellen der Zusammensetzung. Schrott als Ausgangsmaterial zu nutzen hat, neben vielen anderen positiven ökologischen Aspekten auch den Vorteil, dass zur Produktherstellung weniger als 10 % der Energie im Vergleich zur Erzeugung von neuem Aluminium erforderlich ist. Um daraus nachhaltige Produkte anbieten zu können, verfolgt die AMAG einen wissenschaftsbasierten Ansatz. Ohne wissenschaftlich fundierte Forschung wäre die Produktentwicklung sonst bestenfalls eine Mischung aus „Versuch und Irrtum“ und Glückstreffern.

Hohe Kompetenzdichte

Daraus resultiert ein außerordentlich breites F&E-Spektrum, das unsere Teams abdecken. Während dadurch die Komplexität erheblich erhöht wird, hat dies den Vorteil, dass durch die örtliche Nähe aller Mitarbeiter die Kunden unterschiedlicher Branchen von jeder Neuerung profitieren: Gusslegierungskunden werden mit derselben auditierten Akribie und metallurgischen Kompetenz wie Luftfahrtkunden bedient, umgekehrt nützt die Recyclingkompetenz allen Abnehmern. So werden metallurgische und prozesstechnische Neuerungen aus einer Kundenbranche in kürzester Zeit in alle Bereiche ausgerollt.

Wissenschaftliche Partner

Die AMAG hat sich dazu ein umfangreiches Netzwerk an verlässlichen Forschungspartnern aufgebaut, ergänzt durch einen wissenschaftlichtechnologischen Beirat. Dieser unterstützt die AMAG bei der Umsetzung der F&E Strategie durch Verfolgung der weltweiten Forschungsaktivitäten und -trends und Betreuung wissenschaftlicher Arbeiten. Dabei reicht je nach Fragestellung die fachliche Zusammenarbeit mit den Partnern von höheren technischen Schulen (HTL) bis hin zu Dissertationen an Universitäten. Neben Universitäten und Instituten in ganz Österreich unterhält AMAG auch enge Beziehungen mit mehreren mitteleuropäischen Einrichtungen.

Der AMAG-Innovationspreis

Die Themen Innovation und technologische Entwicklung haben einen besonderen Stellenwert in der AMAG. Um diesen Stellenwert auch entsprechend zu würdigen, werden jedes Jahr aufs Neue Innovationsprojekte in den Kategorien Produkt- und Produktionsinnovationen im Rahmen einer feierlichen Innovationspreisverleihung prämiert. Zusätzlich wird jedes Jahr ein Sonderpreis für die beste Publikation des Jahres („Best Paper Award“) vergeben. Dabei geht es nicht nur um wissenschaftliche Zusammenarbeit im Bereich der Werkstoffentwicklung und -simulation, sondern in allen Bereichen der Wertschöpfung, von der Optimierung des Schrotteinsatzes bis zur intelligenten Nutzung von Datenanalyse. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit bestätigt AMAG auf ihrem Weg.

Die AMAG ist in vielen Bereichen ein „Frontrunner“, wir zeichnen uns daher in unserem Bereich durch technologische Führerschaft aus. Der konsequente Kurs in Richtung Spezialprodukte zeigt sich regelmäßig in Weltneuheiten wie AMAG Titanal® Green 80, einer hochfesten Legierung mit garantiert mehr als 80 % Schrotteinsatz oder AlSi7.Rec, der ersten Recycling-Gusslegierung mit mehr als 70 % Schrottanteil für Sicherheitsbauteile. Insgesamt sind mehr als 50 % des AMAG-Umsatzes auf solche Spezialprodukte zurückzuführen.

Nachhaltig forschen

Mit dem AMAG-Know-How und den Ergebnissen der SoRA-Aktivitäten können aus solchen Schrotten aber erneut hochwertige Produkte entstehen. Werkstoffentwicklung ist ein langwieriger Prozess und bedarf auch einiger Überzeugungsarbeit beim Kunden, um die Produkte, teils auch mit geänderten Toleranzfenstern, einzuführen und in entsprechend großen Mengen abzunehmen. Wenn diese Forschung heute eingestellt wird, ist das nicht gleich morgen problematisch, aber in 10 Jahren. Daher muss man trotz Spitzenposition stetig weitermachen, um diese Position „nachhaltig“ beizubehalten.

Konsequente Weiterbeschreitung des von der AMAG eingeschlagenen Weges der (Produkt-)Diversität und Spezialitätenfokussierung wird die Frontrunner Position stärken. Die besondere AMAG-Lösungskompetenz wissen auch unsere Kunden zu schätzen.

 

Für alle, die es genauer wissen wollen:

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