Verantwortungsvolle Unternehmensführung

Um von Aktionär:innen, Kunden, Geschäftspartnern, Mitarbeiter:innen und der Gesellschaft als vertrauenswürdiger Partner wahrgenommen zu werden, sind die Einhaltung aller relevanten Gesetze, freiwilliger Selbstverpflichtungen und interner Regelungen sowie der faire Wettbewerb von höchster Bedeutung.

Compliance

Compliance-Grundsätze sind Grundlage für faires Geschäftsverhalten und legen den Grundstein für den gesellschaftlichen Dialog, insbesondere mit Lieferanten und Geschäftspartnern. Verstöße gegen Gesetze sowie rechtswidriges und non-konformes Verhalten können weitreichende gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen haben. Die strenge Einhaltung von eigenen und gesetzlichen Vorgaben ist essenziell, um auf Dauer das Vertrauen der Stakeholder zu sichern.

Verstöße können nicht nur Strafzahlungen und Umsatzeinbußen zur Folge haben, sondern führen möglicherweise auch zu einem Reputationsverlust. Mit Blick auf den IT-technischen Fortschritt wird das Thema Datensicherheit immer wichtiger. Bedrohungen wie Hackerangriffe, Datenverlust oder die Offenlegung vertraulicher Informationen stellen erhebliche Risiken für die Informationssicherheit dar.

  Angabe
Management

Die AMAG bekennt sich zu den Prinzipien des Österreichischen Corporate Governance Kodex und damit zu einer verantwortungsbewussten, auf nachhaltige Wertschöpfung ausgerichteten Unternehmensführung und -kontrolle. 

Die AMAG verfügt über ein umfassendes Compliance-System mit Richtlinien, Audits und Schulungen. Diesbezüglich sind Vorgaben in der AMAG-Korruptionspräventions-, Datenschutz-, Handelsvertreter-, Kartellrechts- und der Emittenten-Compliance-Richtlinie festgeschrieben.

Die Richtlinien werden gemäß internem Kontrollsystem (IKS) jährlich überprüft, gegebenenfalls aktualisiert und in einem geregelten Prozess verteilt. Ergänzend werden Schulungen in Präsenz und virtueller Form angeboten. Der AMAG-Verhaltenskodex ergänzt die Richtlinien und ist wesentlicher Bestandteil des Compliance-Programms. Er umfasst Themen wie fairer und freier Wettbewerb, Vermeidung von Interessenskonflikten, Schutz von Information und Daten, Unternehmenspolitik, Menschenrechte sowie die Meldung von Fehlverhalten.

Der Verhaltenskodex ist gemeinsam mit den Compliance-Regeln für Lieferanten auf der Unternehmens-Homepage zu finden. Die Compliance-Regeln werden an alle Lieferanten aktiv kommuniziert und sind in die Allgemeinen Einkaufsbedingungen integriert. Von den Lieferanten der AMAG wird die Einhaltung dieser Grundsätze erwartet.

Mehr Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2021 einsehbar.

Ziele

Ziel 2021: 

  • Kontinuierliche Weiterentwicklung des Compliance-Systems: Keine Verstöße

Zentrale Maßnahmen:

  • Weiterentwicklung des etablierten Compliance-Systems
  • Prüfungen hinsichtlich Änderungen von Rechtsvorschriften: Evaluierung Whistleblowing System gemäß erwarteter gesetzlicher Regelung
  • Laufende Evaluierung von bestehenden E-Learning-Schulungen
  • Schulungen für Personen aus Vertraulichkeitsbereichen und Teilnahme an einschlägigen Veranstaltungen (Compliance-Seminare, Weiterbildungen)
  • Verbindliche E-Learning-Schulungen für alle betroffenen Mitarbeiter und vertiefende Schulung von Datenschutzkoordinatoren 

Ziel 2022 / mittelfristig:

  • Kontinuierliche Weiterentwicklung des Compliance-Systems: Keine Verstöße
Ergebnisse

Ergebnisse:

 

Im Berichtszeitraum 2021 wurden keine Meldungen über die Compliance-Hotline oder an die zuständigen Abteilungen gemeldet.

Des Weiteren wurden bei der AMAG keine Verfahren aufgrund von wettbewerbswidrigem Verhalten oder Verstößen gegen das Kartell- und Monopolrecht gemeldet oder festgestellt.

Es wurden 2021 zudem keine Bußgelder wegen Nichteinhaltung von Gesetzen und Vorschriften im sozialen und wirtschaftlichen Bereich bezahlt. 

Folgende internationale Standards werden befürwortet:

  • Die ILO Erklärung über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit (ILO Declaration on fundamental Principles and Rights at Work), im Besonderen die Nicht-Beteiligung an Kinderarbeit, Zwangsarbeit oder Schuldknechtschaft.
  • die UN Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte (UN Guiding Principles on Business and Human Rights)
  • die „Aluminium Stewardship Initiative“ (ASI). Als Gründungsmitglied trägt die AMAG aktiv zu Nachhaltigkeit und Transparenz entlang der Aluminium-Wertschöpfungskette bei und fördert die Umsetzung verantwortungsvoller Praktiken. Die Einhaltung der Menschenrechte ist Bestandteil der ASI-Anforderungen und wird im Zuge der ASI-Zertifizierung überprüft.

Die in den genannten internationalen Standards verankerten Normen und Werte spiegeln sich ebenso in den AMAG-Leitlinien und Verfahrensanweisungen wider und bilden den verbindlichen Handlungsrahmen für Mitarbeiter:innen, Geschäftspartner und Lieferanten.

AMAG-Verhaltenskodex: Er beschreibt den Umgang der AMAG und all ihrer Tochtergesellschaften mit der besonderen Verantwortung, die sie gegenüber der Gesellschaft sowie gegenüber ihren Geschäftspartnern, Aktionär:innen und Mitarbeiter:innen haben und unterstützt Mitarbeiter:innen dabei, ihre Tätigkeit in moralisch und rechtlich einwandfreier Art und Weise auszuüben. 

Compliance-Regeln für Lieferanten: In den Compliance Regeln für AMAG-Lieferanten sind die grundsätzlichen Nachhaltigkeitsanforderungen an Lieferketten, unter anderem in Bezug auf die Geschäftsführung, Menschenrechte, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Energieeffizienz, definiert. Die darin festgehaltenen Grundsätze in Bezug auf Menschenrechte beinhalten unter anderem das Recht zur Gründung bzw. zum Beitritt zu einer unabhängigen Arbeitnehmer:innenvertretung, faire Behandlung von Mitarbeiter:innen in Bezug auf angemessene Arbeitszeiten, regelmäßige Beurlaubungen und leistungsgerechte Vergütung. Sie sind auf der AMAG-Homepage abrufbar und in die Allgemeinen Einkaufsbedingungen der AMAG integriert.

Menschenrechte & Verantwortung in der Lieferkette

Die AMAG Austria Metall AG achtet und fördert die Einhaltung der Menschenrechte, sowohl im eigenen Unternehmen als auch in der Lieferkette, als Kernelement einer verantwortungsvollen Unternehmensführung. Mitarbeiter:innen werden nach dem Prinzip der Chancengleichheit behandelt – also ohne Unterschiede aufgrund des Geschlechts, der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, des Alters, der sexuellen Orientierung oder eines sonstigen Status.

Von Lieferanten und Geschäftspartnern wird erwartet, dass sie in Bezug auf Menschenrechte die gleichen hohen Standards wie die AMAG einhalten. Die AMAG bekennt sich damit zu ihrer Verantwortung, international geltende Menschenrechte zu respektieren und berücksichtigt bei der Auswahl von Lieferanten und Geschäftspartnern auch nicht-finanzielle Kriterien wie Umwelt- und Sicherheitsstandards und die Achtung der Menschenrechte.

  Angabe
Management

Die Gesamtverantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte liegt beim Vorstand. Menschenrechtsaspekte werden von den jeweiligen Fachbereichen umgesetzt und unterjährig unter anderem als Bestandteil des Einkaufsprozesses verfolgt bzw. im Zuge des Nachhaltigkeitsgremiums intern berichtet. So befasst sich die Personalabteilung mit Menschenrechtsfragen im Zusammenhang mit dem Arbeitsrecht, während die Einkaufsabteilungen für das Management von Menschenrechtsaspekten in der Lieferkette verantwortlich sind. Die Abteilung Arbeitssicherheit ist für sicherheitsrelevante Menschenrechtsfragen zuständig, der Fachbereich Konzernkommunikation setzt die AMAG Politik in Bezug auf die Auswirkungen der Menschenrechte auf lokale Gemeinden um. Den Führungskräften kommt dabei eine besondere Vorbildfunktion zu. Sie leben die Werte vor und bringen diese im Führungsalltag zur Geltung. Interne Vorschriften und Betriebsvereinbarungen (Verhaltenskodex, Betriebsvereinbarung Arbeitszeitordnung, Lohn- und Gehaltsordnung, Richtlinie zur Nutzung von Informationstechnologie) fördern die Achtung der Arbeitnehmerrechte und sollen Diskriminierung verhindern. Eine entsprechende Feedback-Kultur (unter anderem durch das jährliche MAZEG) ist etabliert. Auch der Schutz der persönlichen Daten wird in der AMAG großgeschrieben (konzernweit geltende Datenschutz-Richtlinie, Betriebsvereinbarungen, Datenschutzerklärung). 

Mehr Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2021 einsehbar.

 

Ziele

Ziel 2021: 

  • Einhaltung der menschenrechtlichen Grundprinzipien bei AMAG und bei Lieferanten

Zentrale Maßnahmen:

  • Das Thema der menschenrechtlichen Sorgfaltsplicht, insbesondere auch in der Lieferkette, hat in den letzten Jahren an Dynamik gewonnen. Ein klares politisches Signal dazu ist ein europäisches Lieferkettengesetz, dessen Vorbereitung voranschreitet. Dieses branchenübergreifende Regelwerk soll soziale, ökologische und menschenrechtliche Sorgfaltspflichten in der Lieferkette umfassen. Ende 2021 werden dazu von der EU-Kommission ein Legislativvorschlag zu Sorgfaltspflichten zum Schutz von Menschenrechten und der Umwelt in der Lieferkette vorgelegt und ein gesetzlicher Kriterienkatalog zu den Sorgfaltspflichten von Unternehmen definiert.
  • AMAG ist durch das verantwortungsvolle Beschaffungsmanagement, das im Zuge der ASI Performance Standard Zertifizierung bereits 2018 implementiert wurde, in dieser Hinsicht bereits gut aufgestellt.
  • Die Verantwortung für Menschenrechte sowie eine Menschenrechtsposition wurde 2021 in einer Menschenrechtsschulung verankert, die über das E-Learning-System geschult wird. Mit der Schulung wird eine interne Sensibilisierung in Bezug auf Menschenrechtsthemen angestrebt. Abteilungen, die sich mit Menschenrechtsfragen befassen - insbesondere Human Resources, Vertrieb, Einkauf und Kommunikation - erhalten Einsicht und Handlungsempfehlungen in Bezug auf Menschenrechte innerhalb der AMAG und entlang der Lieferkette.
  • Im Zuge einer Risikoevaluierung wurden 2021 erneut wesentliche Lieferanten, mit denen eine Geschäftsbeziehung besteht, bewertet und Gespräche mit Lieferanten über den Stellenwert von ESG-Themen geführt. 

Ziel 2022 / mittelfristig:

  • Einhaltung der menschenrechtlichen Grundprinzipien bei AMAG und bei Lieferanten durch Erstellung einer Menschenrechtsbroschüre, Einbindung AMAG components in das verantwortungsvolle Beschaffungsmanagement
Ergebnisse

Ergebnisse:

 

Jeder Verstoß gegen Menschenrechte oder geltendes Recht kann über die Compliance-Hotline zur Sprache gebracht werden. Im Berichtsjahr 2021 wurden keine Verstöße bei Lieferanten und von Mitarbeitern in Bezug auf Menschenrechtsverletzungen gemeldet. Im Zuge der Risikobewertung wesentlicher Lieferanten der Vorkette (Legiermetalle, Schrotte, Primäraluminium und Walzbarren) wurde bei keinem Lieferanten ein hohes Risiko festgestellt. Mehr als 95 % der Beschaffungsmenge wurde von Lieferanten mit einem geringen Risiko bezogen.

Seit dem Berichtsjahr 2017 veröffentlicht die AMAG innerhalb ihres Lageberichts eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE) und kommt damit ihrer Berichtspflicht gemäß Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) nach.

Sie fasst die für AMAG wesentlichen Angaben zu den fünf geforderten Aspekten Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung inhaltlich zusammen.