DIE ENTWICKLUNG ZUM GLOBAL PLAYER IN DER LUFTFAHRT.

Neue Produktqualifikationen, zusätzliche Kapazität.

Wie alles begann

Die Luftfahrt-Erfolgsgeschichte der AMAG begann Mitte der 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, als das Aluminium Walzwerk Ranshofen – der Vorgänger der heutigen AMAG rolling - zum ersten Mal mit Anfragen von Flugzeugherstellern konfrontiert wurde.

Das Produktionsspektrum in Bezug auf Legierungen und Dimensionen war zu diesem Zeitpunkt noch stark eingeschränkt. Von Platten ganz zu schweigen, konnten mangels geeigneter, Luftfahrt-zugelassener Vergüteöfen Bleche bzw. Bänder lediglich in den Zuständen walzhart oder weich angeboten werden. Darüber hinaus würde man absolutes Neuland betreten, was die hohen Qualitätsanforderungen für Luftfahrt-Zulieferer anbelangt. Trotzdem oder gerade deshalb stellte man sich der „Herausforderung Luftfahrt“ mit großem Engagement und konnte bis Ende des Jahrzehnts eine Reihe grundlegender Zulassungen für Bleche erlangen.

Mit Rückenwind ins neue Jahrtausend

Als Anfang der 2000er Jahre mit der Gründung von Airbus das langjährige Monopol amerikanischer Hersteller kommerzieller Großraumflugzeuge ein Ende fand und die globalen wirtschaftlichen Verflechtungen durch den Aufstieg des asiatischen Wirtschaftsraums sprunghaft zunahmen, war es absehbar, dass das Angebot an Walzprodukten für Luftfahrtanwendungen mit dem Bedarf bald nicht mehr Schritt halten können würden.

AMAG rolling nutzte die Gunst der Stunde und konnte dank des bereits vorhandenen Erfahrungsschatzes und mit Unterstützung der OEMs sukzessive sowohl das Produktportfolio als auch die Kapazitäten erweitern – und das in einem bemerkenswerten Tempo für einen Newcomer! Die Grundlage dafür bildete die Unterzeichnung eines mehrjährigen Rahmenvertrags mit Airbus und die damit verbundene Investition in ein modernes Plattencenter mit Horizontalvergüteofen, Plattenrecker und den dazugehörigen Prüfanlagen. Schließlich verließ gegen Ende 2005 die erste, vollständig in Ranshofen gefertigte Luftfahrtplatte in der Legierung 7175 das Werk – der vielleicht bedeutendste Meilenstein in der Luftfahrt-Erfolgsgeschichte der AMAG. Es dauerte nicht lange, bis die rasante Entwicklung der AMAG im Plattenbereich auch die Aufmerksamkeit von Boeing und anderen OEMs weckte. Bis 2010, also innerhalb von nur fünf Jahren seit der ersten Lieferung, war AMAG für alle Platten-Hauptspezifikationen der drei führenden Flugzeughersteller (Airbus, Boeing, Embraer) qualifiziert.

Börsegang und Erweiterungsprojekte

Nach der Finanzkrise 2008 zog der Luftfahrtmarkt Anfang der 2010er Jahre wie der an. Schnell wurde klar, dass die in Ranshofen installierten Kapazitäten und Produktionsfähigkeiten über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg bald kein weiteres Wachstum mehr zulassen würden.

Somit kam, wie es kommen musste: Mit dem Börsegang der AMAG im April 2011 wurde der Grundstein für den Werksausbau gelegt. Zentraler Bestandteil war ein neues Warmwalzwerk mit angeschlossener Plattenfertigung.

Wie vorhergesehen wurden die neuen Produktionsmöglichkeiten der AMAG von den Kunden entsprechend geschätzt. Dies mündete unter anderem im bislang größten Luftfahrt-Auftrag der Firmengeschichte, einem Mehrjahresvertrag mit Airbus für die Lieferung von Platten und Blechen im erweiterten Machbarkeitsportfolio. Zeitgleich mit der Eröffnung des neuen Warmwalzwerkes wurde eine weitere Expansion in die Wege geleitet. Diesmal in Form eines Kaltwalzwerks mit einem Banddurchzugsofen für breite Außenhautbleche.

Neue Wege

Ein möglichst breites Produktspektrum hinsichtlich Qualifikationen und Dimensionen ist bestimmt von Vorteil, um als Walzwerk in der Luftfahrt langfristig erfolgreich sein zu können. Die starke Zunahme des globalen Flugverkehrs und der damit einhergehende Kostendruck auf die OEMs weckte Mitte der 2010er Jahre Bestrebungen seitens der Flugzeughersteller, die Lieferketten entsprechend zu straffen. Eine Möglichkeit dafür waren Materialeinsparungen am Beginn der Lieferkette, also beim Rohmaterial. Eine geläufige Bezeichnung dafür ist die „Buy-to-Fly Optimierung“.

Mit der Inbetriebnahme einer modernen Konturbandsäge Ende 2018 folgte die prompte Antwort der AMAG auf die neuen Kundenbedürfnisse. Dabei handelte es sich um mehr als nur eine weitere Finalanlage. Diese Investition gab AMAG eine willkommene Gelegenheit, sich besser in der Lieferkette zu integrieren und leistet zudem vom Standpunkt der Nachhaltigkeit einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der CO2-Bilanz aufgrund von Einsparungen beim Transport sowie der direkten Recycling-Möglichkeiten im Werk.

Die COVID-Krise wirkte als Beschleuniger für den Trend zur vertikalen Integration. Für die OEMs gesellten sich zu den bereits erwähnten Erwartungen hinsichtlich möglicher Kostenoptimierungen nun auch Aspekte wie Verfügbarkeit und Versorgungssicherheit als ausschlaggebende Kriterien hinzu.

AMAG folgte abermals dem Ruf der Kunden und setzte 2020 einen zweiten Schritt in Richtung Wertschöpfungserhöhung: die Wahl fiel dabei auf einen bayerischen Spezialisten in der Zerspanung von Luftfahrtstrukturbauteilen, welcher mittlerweile unter dem Namen AMAG components die wichtigsten OEMs und Tier1s in der Luftfahrtindustrie beliefert.

AMAG components greift auf über 60 Jahre Know-How in der Zerspanung von hochkomplexen und präzisen Luftfahrtstrukturbauteilen sowie Baugruppen zurück.

Neuigkeiten und Ausblick

Die jüngsten Beiträge der AMAG zur Verbesserung des Serviceangebots für unsere Luftfahrtkunden sind die Inbetriebnahmen der Smart Factory, einem Prototyp für die voll automatisierte Prüfung von Luftfahrtproben sowie eines weiteren Warmauslagerungsofens, dank dem die Kapazitäten für aushärtbare Platten nochmals deutlich gesteigert werden. Obwohl der Weg der AMAG im Sammeln neuer Zulassungen bzw. Akkreditierungen noch längst nicht abgeschlossen ist, können wir uns heute mit Stolz als ein Global Player in der Luftfahrt-Zulieferung bezeichnen.

Mehr noch: durch unsere Vorreiterrolle in Nachhaltigkeitsthemen und der einzigartigen Kombination eines Walzwerks mit einem Teilehersteller ist AMAG am Puls der Zeit und sieht den Herausforderungen der Zukunft mit großem Optimismus entgegen.

Für alle, die es genauer wissen wollen:

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