Verantwortungsbewusste Wertschöpfungskette
Der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen entlang der Wertschöpfungskette ist integraler Bestandteil der Unternehmenspolitik. Das bedeutet für die AMAG Austria Metall AG die Erhöhung der Ressourceneffizienz und den Erhalt von nicht erneuerbaren Ressourcen für künftige Generationen.
Recycling
Das Recycling von Aluminium hat in den letzten Jahren weltweit stark zugenommen, was einerseits in der größeren verfügbaren Menge an sekundären Materialien und andererseits in den ökologischen und ökonomischen Vorteilen gegenüber der Primärproduktion begründet ist. Durch das Recycling von Aluminium lassen sich gegenüber der Primäraluminiumerzeugung bis zu 95 % der Energie einsparen - damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Reduktion von Emissionen geleistet.
Des Weiteren bietet sich beim Aluminium-Recycling die Möglichkeit der Schließung von Materialkreisläufen innerhalb industrieller Produktionsabläufe, welche zwischen Kunden und AMAG Austria Metall AG gemeinsam entwickelt, effizient gestaltet und standardisiert werden. Ziel ist, Aluminium-Produkte werthaltig im Kreislauf zu führen. Schon deshalb ist es im ureigenen Interesse der Aluminiumindustrie, vorhandene Schrotte zu nutzen. Am Ende der Nutzung von Aluminiumprodukten – sei es aus dem Bauwesen, dem Verkehr oder der Verpackung – gilt es daher, diese Produkte durch entsprechende Erfassungssysteme – Altautoverwertung, Pfandsysteme bzw. Wertstofftonne – im Wertstoffkreislauf zu halten.
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Management | Das Rezyklieren von Aluminium ist seit mehr als drei Jahrzehnten die wirtschaftliche Basis der Aktivitäten der AMAG. In den letzten zehn Jahren wurden beachtliche Investitionen in diesem Bereich in Bezug auf Anlagentechnik, Ofentechnologie, Reststoffmanagement, Schrottaufbereitung etc. getätigt. Mit einer durchschnittlichen Schrotteinsatzrate von 75 bis 80 % ist die AMAG stolz darauf, beim Umschmelzen und Veredeln von Aluminium an der Spitze zu stehen und ihre Kompetenz in diesem Bereich durch Innovationen weiter zu verbessern.
Die AMAG verfügt dazu über eine Vielzahl unterschiedlicher Umschmelzöfen für verschiedene Anwendungen. Die vorhandene technologische Prozesskette und Expertise von der Bemusterung und Schrottaufbereitung bis hin zum Schmelzen verunreinigter Schrotte, ermöglicht es hohe Recycling-Gehalte in den Produkten zu garantieren. Gerade bei unterschiedlichen Schrottqualitäten besitzt die AMAG nicht nur die entsprechenden Recyclingtechnologien aufgrund der verschiedenen Ofenaggregate, sondern weist auch jahrelanges Know-how bei der gezielten Verarbeitung dieser Materialien auf. Darüber hinaus wird im Besonderen auf Forschung und Entwicklung gesetzt, wodurch eine laufende Optimierung der gesamten Prozesskette, von der Charakterisierung der Schrotte über die Schmelztechnik bis zum fertigen Halbzeug erreicht wird. Dissertationen, welche unter anderem im Rahmen des wissenschaftlich-technologischen Beirats in den letzten Jahren initiiert und durchgeführt wurden, ergänzen die firmeninterne Forschung und Entwicklung auf diesem Gebiet. Aluminiumrecycling besteht aus den drei Segmenten Erfassung, Aufbereitung und Transformation des Schrottes in eine wieder verwendbare Legierung. Dabei ist die Schrottbemusterung eine der wichtigsten Unterstützungsprozesse. Alle eingehenden Schrottlieferungen durchlaufen eine Radioaktivitätsprüfung, bevor sie zur Probenahme und Prüfung weitergeleitet werden.
Am Standort Ranshofen werden eine Walzbarrengießerei zur Versorgung des eigenen Walzwerks als auch eine Gießerei für Gusslegierungen betrieben. Die beiden Gießereien kooperieren beim Thema Recycling eng miteinander. Die AMAG verfügt über ein breites Spektrum an Schmelzöfen (Schachtöfen, Herdöfen, Induktionsöfen und Kipptrommel-Schmelzöfen), um verschiedene Schrottqualitäten optimal verarbeiten zu können.
Im Zuge der Bearbeitung des Halbzeugs beim Kunden fallen verschiedenste Arten von Aluminium-Schrotten an. AMAG bietet hierzu den Service, Produktionsschrotte direkt vom Kunden zu übernehmen und diese mit modernster Recycling-Technologie wieder zu hochwertigen Knet- und Gusslegierungen aufzubereiten, um sie dann idealerweise als Vormaterial für die Herstellung der gleichen Bauteile zu verwenden. Dieser geschlossene Kreislauf nennt sich „Closed Loop“ (engl. für geschlossener Materialkreislauf). Die AMAG praktiziert Closed Loop-Recycling bereits seit Jahren erfolgreich mit Industriekunden aus verschiedenen aluminiumverarbeitenden Branchen.
Zur Ausweitung der ressourcenschonenden Closed Loop-Beziehungen wurden Verträge mit Kunden aus dem Verpackungs-, Luftfahrt- und Automobilsektor abgeschlossen oder bestehende Verträge verlängert. Bereits seit vielen Jahren verfolgt die AMAG als einer der größten Aluminiumrecycler an einem Standort das „Alloy-to-alloy“-Recycling-Ziel.
Durch gezielte Trennung und adäquate Aufbereitungsmaßnahmen werden die Schrotte wieder für analytisch idente Fertigproduktlegierungen eingesetzt. Auf diese Weise wird die Wertschöpfung entscheidend verbessert, der Recyclinganteil in den Produkten erhöht und dadurch der CO2-Fußabdruck reduziert. Dies ist bei Produktionsschrotten, die direkt beim Herstellungsprozess etwa von Bauteilen anfallen, einfacher zu gestalten, als bei Mischschrotten aus der Altstoffsammlung. Letztere bestehen nicht nur aus diversen Legierungen, sondern liegen selten in sauberer Form vor, beispielsweise lackiert, verstaubt, mit anderen Materialien vermengt als Werkstoffverbund mit Kunststoff oder Stahl. Es kann also entweder eine Legierung mit geringeren Ansprüchen (sogenanntes „Downgrading“) hergestellt werden, oder die entsprechende Reinheit muss durch Zufügen von Primäraluminium bzw. eines sorgfältig zusammengestellten Schrottmix in Zusammenhang mit einem genauen Einstellen des Mikrogefüges sichergestellt werden.
Mehr Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2021 einsehbar. |
Ziele | Ziel 2021:
Zentrale Maßnahmen:
Ziel 2022 / mittelfristig:
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Ergebnisse | Ergebnisse:
Im Geschäftsjahr 2021 belief sich der Schrotteinsatz (Zukauf externer Schrotte sowie Kreislaufschrott aus der eigenen Produktion) auf rund 341.200 Tonnen (2020: 289.300 Tonnen). Das entspricht einer Schrotteinsatzrate von 78 %. |
Rohstoffe
Der verantwortungsvolle Umgang mit Rohstoffen entlang der Wertschöpfungskette ist integraler Bestandteil der Unternehmenspolitik. Der möglichst effiziente und verantwortungsvolle Einsatz von Ressourcen, Recycling und das Closed-Loop-Konzept sind in der Unternehmensstrategie verankert.
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Management | Mit Prozess- und Produktinnovationen und dem strategischen Schwerpunkt im Bereich Recycling wird der Anspruch verfolgt, Wachstum und Ressourcenverbrauch voneinander zu entkoppeln und so den Wandel hin zu einem System der geschlossenen Wertschöpfungskreisläufe zu beschleunigen. Bei der Auswahl von Rohstoffen werden neben ökonomischen, ökologischen und sozialen Kriterien Aspekte wie Produkt- und Versorgungssicherheit berücksichtigt.
Der Weg der AMAG-Produkte beginnt bei der Vormaterialbasis. Die Aktivitäten der AMAG in Ranshofen zum Thema Rohstoffe umfassen
Primäraluminium wird für den Standort Ranshofen in Form von Masseln, Sows und T-Barren bezogen. Der Transport erfolgt hauptsächlich umweltschonend über den Wasserweg sowie die Schiene. Die AMAG setzt hierbei nur Material aus von ihr zugelassenen Elektrolysen ein. Die AMAG ist zu 20 % an der kanadischen Elektrolyse Alouette beteiligt, um die Primäraluminium-Versorgung für den Standort Ranshofen sicherzustellen. Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten wurde im Jahr 2021 das Primäraluminium der Alouette ausschließlich in Nordamerika verkauft. Durch die Versorgung mit elektrischer Energie aus Wasserkraft sowie laufende Optimierungen der Produktionstechnologie besitzt die Alouette im internationalen Vergleich einen ausgesprochen niedrigen CO2- Fußabdruck.
Die Tonerdeversorgung der Alouette wird durch die Eigentümer (AMAG 20 %, Norsk Hydro 20 %, Rio Tinto 40 %, Albecour/Marubeni 20 %) sichergestellt. AMAG bezieht Tonerde entweder über den direkten Einkauf bei Tonerderaffineriebetreibern oder indirekt über Händler unter Berücksichtigung von Umwelt- und Sozialkriterien und Einhaltung gesetzlicher Regelungen. Die beiden für Alouette wesentlichen Tonerdeproduktionsregionen sind der atlantische (vor allem Brasilien) und der pazifische Raum (vor allem Australien).
Ausgangsmaterial für die Herstellung von Tonerde ist Bauxit. Bauxitvorkommen befinden sich entlang des Tropengürtels vorrangig in Gebieten, die eine hohe Artenvielfalt, d.h. eine große Vielfalt von Pflanzen und Tieren aufweisen. Die Minimierung der negativen Auswirkungen auf die Biodiversität ist daher von grundlegender Bedeutung für einen nachhaltigen Bauxitabbau. Dies impliziert, dass die Bedürfnisse der lokalen Gemeinschaften bei der Landerhaltung und - nutzung berücksichtigt werden. Die AMAG ist sich der Auswirkungen aus dem Abbau von Bauxit sowie der nachfolgenden Erzeugung von Tonerde bewusst.
Durch Mitgliedschaften in Initiativen wie der Aluminium Stewardship Initiative, European Aluminium oder Aluminium Deutschland leistet die AMAG wertvolle Beiträge zur Definition und Umsetzung nachhaltiger Standards in der Aluminiumindustrie. Der Einkaufsprozess ist in Verfahrensanweisungen und Richtlinien geregelt. Dadurch werden nicht nur einkaufsspezifische Risiken wie Lieferengpässe oder größere Preisschwankungen minimiert, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und reibungslose Produktionsabläufe sichergestellt. Von Lieferanten wird erwartet, dass sie bei der Gewinnung und Produktion von Rohstoffen verantwortungsvoll agieren.
Beim Einkauf von Rohstoffen hat sich die AMAG zu einem verantwortungsvollen Beschaffungsmanagement für alle wesentlichen Lieferanten und Dienstleister (darunter fallen Schrott-, Primärmetall-, Walzbarren-, Legiermetalllieferanten sowie Energielieferanten und -dienstleister) verpflichtet.
Eine eigene Verfahrensanweisung regelt die laufende Durchführung eines verantwortungsvollen Beschaffungsmanagements für Tonerde. Hilfs- und Betriebsstoffe, Gemeinkostenmaterialien, Investitionsgüter, Dienstleistungen und Energie werden von einer breiten Basis von Lieferanten bezogen, welche in einem klar definierten Angebotsprozess ausgewählt und beauftragt werden.
Die Lieferantenbeziehungen sind leistungsorientiert und auf Dauer ausgelegt. Die AMAG bevorzugt Lieferanten, deren Managementsysteme nach ISO 9001/14001/45001 zertifiziert sind und die ein Sicherheitsmanagementsystem betreiben. Lieferanten werden periodisch nach einem einheitlichen System (Lieferantenbeurteilung) bewertet. Bei Preis- und Qualitätsgleichheit werden Lieferanten bevorzugt, die auf einen effizienten Umgang mit Energie bei der Leistungserbringung achten und einen möglichst energieeffizienten Gebrauch ermöglichen. Darüber hinaus wurde ein Prozess zum Compliance-Check von Lieferanten installiert. Dabei werden aktuelle Sanktionslisten zur systematischen Überprüfung verdächtiger oder illegaler Aktivitäten herangezogen.
Mehr Informationen dazu sind im Geschäftsbericht 2021 einsehbar.
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Ziele | Ziel 2021:
Zentrale Maßnahmen:
Die AMAG konzentriert sich seit Jahrzehnten auf die verantwortungsvolle und ressourcenschonende Produktion von Aluminium und ist Gründungsmitglied der Aluminium Stewardship Initiative (kurz ASI), einer globalen Non-Profit-Organisation. Sie wurde aufbauend auf die Aktivitäten zu Nachhaltigkeit und Materialverantwortung, die seit über 20 Jahren von den Interessensvertretungen der Aluminiumindustrie verfolgt werden, im Jahr 2012 gegründet.
Ziel ist es, die nachhaltige Produktion von Aluminium aufzuzeigen und zu forcieren. Dazu wurden global anwendbare Standards und ein Zertifizierungssystem für Produzenten und Verarbeiter von Aluminium entwickelt. Als Nachweis für eine verantwortungsvolle Aluminiumproduktion und -verarbeitung ist die AMAG bereits nach beiden, von der Initiative herausgegebenen, Standards (ASI Performance und Chain of Custody Standard) zertifiziert.
Als Grundvoraussetzung zur Erreichung des ASI CoC-Standards muss zuerst die Konformität mit dem ASI Performance Standard, der die nachhaltige Produktion und Verarbeitung von Aluminium in Ranshofen offiziell bestätigt, nachgewiesen werden. Bereits 2018 erreichte die AMAG die Zertifizierung nach diesem ASI-Standard.
Der ASI CoC-Standard geht einen Schritt weiter und setzt vor den eigenen Werkstoren an, indem schon bei Vormaterial-Lieferanten die Einhaltung der gleichen strengen Standards und Kriterien, zu denen sich die AMAG bekennt, angelegt werden. Dabei werden alle Schritte der Wertschöpfung - von der Herstellung aus Bauxit bzw. Sekundäraluminium über die Verarbeitung bis hin zum fertigen Produkt - abgedeckt. ASI-zertifiziertes Primäraluminium bzw. Walzbarren werden von der AMAG von ihren Vorlieferanten zertifiziert zugekauft. Als ASI-fähige Schrotte gelten sogenannte „Post-consumer“-Schrotte, d.h. Schrotte, die bereits vom Endverbraucher genutzt wurden bzw. ihrem gedachten Zweck gedient haben (beispielsweise gebrauchte Felgen, alte Fensterrahmen, benutzte Aluminiumverpackungen). Der ASI CoC-Standard verknüpft damit die nach dem ASI Performance Standard geprüften Herstellungsschritte in Ranshofen mit einer überwachten Lieferkette und ermöglicht es der AMAG, Produkte als ASI-zertifiziert auszuweisen.
ASI-zertifiziertes Aluminium bietet Kunden wiederum die Chance, verantwortungsvolle Lieferketten von Aluminium und damit das Recycling von Schrotten, Closed-Loop-Konzepte und den verantwortungsvollen Abbau sowie die nachhaltige Herstellung von Aluminium zu unterstützen. Im Juni 2021 erfolgte in Ranshofen das erfolgreiche Rezertifizierungs-Kombiaudit nach den beiden ASI-Standards, welches ein insgesamt sehr positives Ergebnis und keine festgestellten Abweichungen zeigte. Als positiv hervorgehoben wurden insbesondere die für Mitarbeiter gut aufbereiteten Informationen (über KVP-Bildschirme sowie Online-Schulungen) und die kontinuierlichen Verbesserungen insbesondere im Bereich Arbeitssicherheit.
Als Teil der AMAG Gruppe werden von AMAG components hochpräzise Strukturteile (überwiegend aus Aluminium) für die Luftfahrtindustrie durch Zerspanung hergestellt. Die Produktpalette umfasst Zerspanteile aus Aluminium und Titan, Assemblies und Blechteile. Der Erwerb von AMAG components bedeutet für die AMAG eine Vertiefung der Wertschöpfungskette über das Kontursägen hinaus und unterstützt die AMAG Spezialitäten- und Recyclingstrategie. Die Aktivitäten von AMAG components beim Thema Rohstoffe umfassen vorrangig den Einkauf von Halbzeugen aus Aluminium und Titan, die über von Kunden zugelassenen Lieferanten bezogen werden, sowie die Bereitstellung von sortenreinen Bearbeitungsschrotten zum Recycling. Der Bezug einer wichtigen Aluminiumlegierung für Luftfahrtkunden soll zukünftig direkt über das AMAG Walzwerk erfolgen. Hierzu wird an der entsprechenden Qualifikation gearbeitet.
Ziel 2022 / mittelfristig:
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Ergebnisse | Ergebnisse:
Im Zuge der kontinuierlichen Ausweitung der Lieferantenbasis zur Sicherstellung der Materialverfügbarkeit wurden neue Lieferanten für ASI-Schrotte qualifiziert. Zusätzlich wurden Aktivitäten gestartet, um zukünftig auch Schrotte aus Altflugzeugen verwerten zu können.
Bei der Tonerdeversorgung der Alouette einigten sich die Alouette-Partner auf die priorisierte Beschaffung von Tonerde aus ASI-zertifizierten Quellen. Diese Bestätigung der Einhaltung umfassender Nachhaltigkeitsstandards durch die unabhängige Institution ASI stellt ein wesentliches Element zur Sicherstellung von Transparenz und Qualität dar. Im Berichtsjahr 2021 wurden in Ranshofen 40.000 Tonnen an ASI-zertifizierten Walzbarren und zusätzlich ebenfalls ASI-zertifizierte Schrotte („Post-Consumer“-Schrotte und Krätze) bezogen.
Der größte Teil des zugekauften Materials für die Herstellung der hochwertigen Aluminiumprodukte am Standort Ranshofen ist Aluminiumschrott. Der Wertstoff spielt mit einem Anteil von 56 % eine dominante Rolle beim externen Zukauf von Rohstoffen. In Summe wurden 183.100 Tonnen Aluminiumschrott (2020: 165.100 Tonnen) in unterschiedlichen Formen von externen Dritten bezogen.
Die AMAG hat 174 (2020: 184) Lieferanten für Aluminiumschrott für ein weites Sortenspektrum. 22 Hauptlieferanten (2020: 21) decken 50 % des gesamten Bedarfs ab. Darüber hinaus bestehen Verträge mit Kunden, die Walzwerkprodukte beziehen, zum Bezug von Produktionsabfall aus der Weiterverarbeitung oder Finalproduktion (Entfallstellen).
Das 2021 für den Standort Ranshofen benötigte Primäraluminium in Höhe von 90.000 Tonnen (2020: 75.100 Tonnen) wurde von Lieferanten, mit denen langjährige Geschäftsbeziehungen bestehen, erhalten. Rund 11 % (2020: 0,6 %) des für den Standort Ranshofen benötigten Primäraluminiums 2021 wurde über Händler von Alouette bezogen. Neben den Walzbarren, die in der eigenen Gießerei produziert werden, werden auch niedrig legierte Walzbarren von Dritten bezogen. Der Zukauf von externen Walzbarren belief sich im Berichtsjahr 2021 auf 43.200 Tonnen (2020: 40.300 Tonnen). Auch Legiermetalle, die zur Erreichung der geforderten Materialeigenschaften notwendig sind, werden extern zugekauft.
Die wichtigsten Legiermetalle sind Magnesium, Silizium, Mangan, Kupfer und Zink. Im Jahr 2021 machte der Zukauf von Legiermetallen rund 11.000 Tonnen (2020: 9.300 Tonnen) am Standort Ranshofen aus.
Die Zukaufsmengen von AMAG components betrugen bei Aluminiumhalbzeugen im Berichtsjahr 2021 rund 1.468 Tonnen, bei Halbzeugen aus Titan rund 60 Tonnen.
Tantal, Zinn, Gold, und Wolfram, welche aus der Demokratischen Republik Kongo oder deren Nachbarländern (die „DRK“-Länder) stammen, wurden als „Konfliktmineralien“ identifiziert. Lieferanten haben eine Auskunftspflicht zu erfüllen, falls eine Verwendung dieser „Konfliktmineralien“ für die Funktionalität und für die Herstellung der Produkte, die sie liefern, notwendig wäre. AMAG überprüft laufend, ob solche Mineralien für die Funktionalität oder die Herstellung ihrer Produkte notwendig sind. Gegebenenfalls wird mittels Kommunikation mit Vorlieferanten abgesichert, dass die genannten Mineralien nicht aus DRK-Ländern stammen. Im Berichtsjahr 2021 wurden keine Konfliktmineralien bezogen. |

Die AMAG ist Gründungsmitglied der Aluminium Stewardship Initiative (ASI), die im Jahr 2012 ins Leben gerufen wurde. Sie ist ein Zusammenschluss verschiedener Stakeholder der Aluminiumindustrie mit dem Ziel, die Produktion von Aluminium möglichst nachhaltig zu gestalten. Zu diesem Zweck wurde ein unabhängiges, objektives Zertifizierungssystem entwickelt, das alle Schritte von der Rohmaterialgewinnung, über die Produktion und Verwendung bis zum Recycling von Aluminium betrachtet.
Im Jahr 2018 hat sich die AMAG als erster integrierter Recycling-, Gusslegierungs- und Walzwerksstandort erfolgreich der Zertifizierung nach dem Performance Standard unterzogen.
Zwei Standards bilden den Kern des ASI Zertifizierungsprogramms: Der „ASI Performance Standard“ (Zertifizierung von Standorten bzw. Tätigkeiten) und der „Chain of Custody Standard“ (Produktketten-zertifizierung). Zur Erreichung und Aufrechterhaltung der Zertifizierung finden Audits durch dafür befugte, externe Auditor:innen statt.
Seit dem Berichtsjahr 2017 veröffentlicht die AMAG innerhalb ihres Lageberichts eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE) und kommt damit ihrer Berichtspflicht gemäß Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) nach.
Sie fasst die für AMAG wesentlichen Angaben zu den fünf geforderten Aspekten Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung inhaltlich zusammen.