Das Geschäftsmodell der AMAG veranschaulicht, wie Innovation und Nachhaltigkeit miteinander einher gehen. Durch Investitionen und Innovationen ist die AMAG zum modernsten Aluminiumwalzwerk der westlichen Welt geworden. Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft stellen dabei Innovationstreiber für die profitable Entwicklung dar. Mit maßgeschneiderten Produktlösungen werden Kunden dabei unterstützt, den CO2-Fußabdruck ihrer Produkte weiter zu verbessern. Das Thema Innovation wird ebenso in allen Prozessschritten und im Standortmanagement in den Vordergrund gestellt. So wird mit der Errichtung der Smart Factory im Technologiezentrum "Center for Material Innovation - CMI" die Probenfertigung und Prüfung vollständig automatisiert und in der ersten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen.
Die AMAG hat sich ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele gesetzt. Im Zuge der Aktualisierung des Nachhaltigkeitsprogramms wurde Nachhaltigkeit weiter im Kerngeschäft verankert und für die sechs Handlungsfelder Umweltschutz, Mitarbeiterbeziehung, Unternehmensführung, Kundenbeziehung, gesellschaftliches Engagement und Wertschöpfungskette starke sowie messbare Ziele mit klaren Verantwortlichkeiten und Prozessen gesetzt. Mit einer 2021 entwickelten CO2-Roadmap zur Dekarbonisierung bekennt sich die AMAG aktiv zum Klimaschutz und hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, die CO2-Neutralität bis 2040 zu erreichen. Damit strebt Österreich im Vergleich zum European Green Deal eine um 10 Jahre frühere Klimaneutralität an. Der AMAG-Ansatz zur Dekarbonisierung besteht aus den drei Stufen Recycling, Energieeffizienz und Substitution von fossilen Energieträgern durch erneuerbare Energieformen. Damit werden die Recycling-Aktivitäten entsprechend ausgeweitet und ein wertvoller Beitrag zur Umsetzung des Green Deals der EU mit Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft geleistet. Zudem werden ausgehend von einem bereits sehr fortgeschrittenen Niveau künftig weitere Energiesparmaßnahmen gesetzt und fossile Energieträger durch erneuerbare Energien ersetzt. Es sind jedoch umfangreiche Vorbereitungen und zahlreiche Forschungsprojekte in den kommenden Jahren erforderlich, ehe mit der Umsetzung und der Investition in Anlagen und Infrastruktur in Ranshofen begonnen werden kann.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt für die AMAG aber auch außerhalb der eigenen Werkstore eine wichtige Rolle. Mit der 2021 erfolgten Rezertifizierung nach dem ASI Performance und ASI Chain of Custody Standard (CoC) kann das gesamte Produktportfolio als ASI-zertifiziertes Material unter Einbeziehung der gesamten Lieferkette – vom Bauxitabbau bzw. Recycling bis zum fertigen AMAG-Halbzeug – angeboten werden.
Auch für Investoren spielt nachhaltiges Wirtschaften eine immer wichtigere Rolle. Dazu wurden ESG-Kriterien im Nachhaltigkeitskompass verankert. Der erste Rang beim „Effective Sustainability Communicator Award 2021“ des Cercle Investor Relations Austria (kurz CIRA) ist ein weiteres Vertrauenssignal des Finanzmarktes und untermauert die transparente und offene Nachhaltigkeitskommunikation. Die COVID-19-Pandemie hat auch im Berichtsjahr 2021 Einschränkungen und Herausforderungen mit sich gebracht. Die AMAG reagierte schnell und entschlossen auf diese Krise. So wurde weiterhin fokussiert an der Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit, der Sicherung von Arbeitsplätzen und dem Gesundheitsschutz der Mitarbeiter gearbeitet. Verantwortung zu übernehmen, bedeutet auch, die Erfahrungen aus der COVID-19-Pandemie zu nutzen. Dies gilt beispielsweise für die Mitarbeiter, indem die Digitalisierung im Bereich Aus- und Weiterbildung vorangetrieben wurde. Der Krisenstab koordinierte erfolgreich die im Präventionskonzept definierten Maßnahmen und stellte den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter sicher. Durch konsequente Forstsetzung des Arbeitssicherheitsprogramms wurde die Sicherheitskennzahl TRIFR (Total Recordable Injury Frequency Rate) von 0,8 deutlich unter Zielvorgabe von <1,5 erreicht. Die hohe Nachfrage aus unterschiedlichen Industrien wurde erfolgreich bedient und zeitgleich wurden geplante Anlagenmodernisierungen fristgerecht umgesetzt.
Als global tätiges Unternehmen verpflichten wir uns höchsten Umwelt- und Sozialstandards:
Die AMAG unterstützt die Erfüllung der Ziele für nachhaltige Entwicklung, die von den Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen im Jahr 2015 verabschiedet wurden. Die 17 Ziele markieren einen Meilenstein auf dem globalen Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft und bieten Unternehmen einen allgemein gültigen Rahmen, um einen positiven Beitrag für die Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten. Die AMAG bekennt sich dazu, diese Agenda mit innovativen und nachhaltigen Produkten, einem engagierten Umweltmanagement und einer verantwortungsbewussten Wertschöpfungskette umzusetzen.
Nachhaltigkeit ist elementarer Bestandteil des unternehmerischen Selbstverständnisses. Die Überführung der strategischen Zielsetzungen in Unternehmensprozesse wird durch Einbeziehung zahlreicher Fachbereiche sichergestellt und ist mit Zielen und Messgrößen über alle Unternehmensbereiche hinweg integriert. Als oberstes Kontrollorgan nimmt der Aufsichtsrat seine Aufgaben hinsichtlich der ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung des Unternehmens wahr. Die langfristige Ausrichtung der AMAG-Nachhaltigkeitsstrategie wird im Vorstand festgelegt. Der Gesamtvorstand verantwortet damit auch die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele, die im Nachhaltigkeitsprogramm festgelegt sind und mit klar definierten Verantwortungsbereichen in die Managementstruktur übergeführt sind. Der Fachbereich Managementsysteme mit den Abteilungen Arbeitssicherheit, Qualitätsmanagement, Energie-, Umwelt- und Risikomanagement, kontinuierlicher Verbesserungsprozess und Nachhaltigkeit koordiniert das Nachhaltigkeitsmanagement in direkter Linie zum Vorstand und verantwortet ebenso die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Darüber hinaus berichtet der Fachbereich über aktuelle Entwicklungen und Themen, erstellt Berichte zur Nachverfolgung der Nachhaltigkeitsziele und verantwortet die Teilnahme an ESG-Ratings.
Der Nachhaltigkeitskompass definiert sechs Handlungsfelder und benennt konkrete Ziele und Maßnahmen, die im Nachhaltigkeitsprogramm abgebildet sind:
Seit dem Berichtsjahr 2017 veröffentlichen wir innerhalb unseres Lageberichts eine zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung (nfE) und kommen damit unserer Berichtspflicht gemäß Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeG) nach.
Sie fasst die für AMAG wesentlichen Angaben zu den fünf geforderten Aspekten Umweltbelange, Arbeitnehmerbelange, Sozialbelange, Achtung der Menschenrechte sowie Bekämpfung von Korruption und Bestechung inhaltlich zusammen.